Was ist unter einem digitalen Nachlass zu verstehen?

Die Bezeichnung „digitaler Nachlass“ bezieht sich auf die digitalen Vermögenswerte und Informationen, die eine Person zu Lebzeiten im Internet und auf elektronischen Geräten gesammelt hat und die nach ihrem Tod vererbt oder verwaltet werden müssen. Dieser digitale Nachlass kann eine breite Palette von Elementen umfassen, darunter:

  1. E-Mail-Konten: Zugriff auf E-Mail-Konten und elektronische Kommunikation, die persönliche und geschäftliche Informationen enthalten.
  2. Soziale Medien: Profile und Inhalte auf Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn.
  3. Online-Fotoalben und Videos: Digitale Fotos, Videos und Erinnerungen, die online gespeichert oder auf sozialen Medien geteilt wurden.
  4. Digitale Dokumente: Dokumente, Dateien und Notizen, die auf Computern, Cloud-Speicherdiensten oder anderen elektronischen Geräten gespeichert sind.
  5. Finanzinformationen: Online-Banking-Konten, Investitionsportfolios, Kryptowährungskonten und andere finanzielle Vermögenswerte.
  6. Online-Shopping-Konten: Zugang zu Online-Shopping-Konten wie Amazon oder eBay, die möglicherweise Zahlungsdaten und Bestellhistorien enthalten.
  7. Passwörter und Zugangsdaten: Informationen zur Authentifizierung, die notwendig sind, um auf die oben genannten digitalen Vermögenswerte zuzugreifen.

Die Verwaltung des digitalen Nachlasses kann komplex sein, da es wichtig ist, den Zugriff auf diese digitalen Vermögenswerte zu regeln und sicherzustellen, dass sie gemäß den Wünschen des Verstorbenen verwaltet werden. In Deutschland gibt es keine speziellen gesetzlichen Regelungen, die den digitalen Nachlass umfassend regeln. Daher ist es ratsam, Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um den digitalen Nachlass zu organisieren und zu schützen:

  1. Testament: Es kann sinnvoll sein, in einem Testament oder einem gesonderten Dokument anzugeben, wie Sie möchten, dass Ihr digitaler Nachlass nach Ihrem Tod verwaltet wird. Dies kann beispielsweise die Anweisungen zur Löschung bestimmter digitaler Daten umfassen.
  2. Passwortverwaltung: Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Passwörter und Zugangsdaten an einen vertrauenswürdigen Ort gelangen, den Ihr Erbe oder ein Bevollmächtigter im Todesfall leicht erreichen kann.
  3. Online-Kontakt zu Diensteanbietern: Es ist hilfreich, sich über die Richtlinien und Verfahren der Diensteanbieter (z. B. soziale Medien, E-Mail-Anbieter) im Todesfall zu informieren und diese Informationen für Ihre Erben oder Bevollmächtigten zugänglich zu machen.
  4. Rechtsberatung: Es kann ratsam sein, rechtliche Beratung einzuholen, um sicherzustellen, dass Ihre digitalen Vermögenswerte gemäß Ihren Wünschen behandelt werden und um sicherzustellen, dass Sie die geltenden Gesetze und Bestimmungen beachten.

Die Verwaltung des digitalen Nachlasses kann kompliziert sein, aber mit angemessener Vorbereitung und Planung können Sie sicherstellen, dass Ihre digitalen Vermögenswerte nach Ihrem Tod angemessen behandelt werden.

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